Achtes  Kapitel:  Zusammenfassung  und  Ausblick  A.  Störerhaftung  Die  Lehre  von  der  Störerhaftung  begegnet  nur  im  Bereich  der  Verlet-  zung  handlungsbezogener  Verhaltenspflichten  durchgreifenden  Beden-  ken.  Dort  kann  und  soll  auf  sie  verzichtet  werden.  Demgegenüber  ist  ein  Festhalten  an  der  Störerhaftung  bei  der  Verletzung  absolut  ge-  schützter  Rechte  unter  Rechtsschutzgesichtspunkten  geboten  und  dog-  matisch  überzeugend  zu  begründen.  Auch  einer  Beibehaltung  der  bishe-  rigen  Terminologie  stehen  keine  zwingenden  Gründe  entgegen.  Die  Prüfungspflichten  dienen  der  tatbestandlichen  Haftungsbe-  schränkung  des  als  Störer  in  Anspruch  Genommenen.  Sie  weisen  deutli-  che  Parallelen  zu  den  deliktischen  Verkehrspflichten  auf  und  sind  –  wie  diese  –  Ausfluss  einer  übergeordneten  Kategorie  allgemeiner  gefahr-  vermeidender  Verhaltenspflichten.  Die  Kriterien  zur  Bestimmung  von  Art  und  Umfang  der  Prüfungs-  pflichten  eines  potentiellen  Störers  ergeben  sich  aus  der  wertenden  Be-  rücksichtigung  eines  umfangreichen  Katalogs  relevanter  Gesichtspunk-  te.  Dabei  ist  sowohl  an  das  Verhalten  und  die  Motivation  des  in  An-  spruch  Genommenen  als  auch  an  Aspekte  wie  den  Rang  der  betroffenen  Schutzgüter,  das  Ausmaß  der  notwendigen  Vorsorgeauf-  wendungen  und  die  soziale  Nützlichkeit  der  vom  Störer  erbrachten  Dienstleistung  anzuknüpfen.  B.  Providerhaftung  B.  Providerhaftung  Die  Haftungsprivilegierungen  des  Telemedienrechts  sind  im  Bereich  der  negatorischen  Haftung  nach  geltendem  Recht  nicht  anwendbar.  Eine  solche  Anwendbarkeit  ist  aber  rechtspolitisch  auch  nicht  geboten  und  angesichts  der  bestehenden  grundlegenden  Rechtsunsicherheit  bei  der  Anwendung  der  Privilegierungen  de  lege  lata  auch  nicht  sinnvoll.  Die  Prüfungspflichten  nach  der  Lehre  von  der  Störerhaftung  bieten  gegen-  über  den  gesetzlichen  Haftungsprivilegierungen  in  der  gegenwärtigen  Form  flexiblere  Möglichkeiten  der  Berücksichtigung  berechtigter  Be-  dürfnisse  der  in  Anspruch  genommenen  Provider  nach  Beschränkung  ihrer  Verantwortlichkeit.