B.  Dogmatische  Grundlagen  29  Untersuchung  soll  mit  der  überzeugenden  herrschenden  Auffassung  von  der  Materialität  des  Unterlassungsanspruchs  ausgegangen  werden.  II.  Begriff  und  Inhalt  der  Haftung  Die  Haftung  des  mittelbaren  Verletzers  auf  ein  Unterlassen  bedeutet  nicht,  dass  der  mittelbare  Verletzer  etwa  nur  das  Hinwirken  auf  ein  Unterlassen  des  unmittelbaren  Verletzers  schuldet.  Vielmehr  wird  auch  vom  mittelbaren  Verletzer  verlangt,  dass  er  die  Störung  nicht  eintreten  lässt.  Ob  dies  durch  Einwirken  auf  den  unmittelbaren  Verletzer  (etwa  durch  Warnungen  oder  –  soweit  möglich  –  Untersagungen)  oder  durch  Unterbrechen  der  zur  Verletzung  führenden  Kausalkette  im  eigenen  Verantwortungsbereich  geschieht,  bleibt  dem  Unterlassungsschuldner  überlassen.  Konkrete  Abhilfemaßnahmen  werden  ihm  im  Tenor  des  Unterlassungsurteils  grundsätzlich  nicht  aufgegeben.  III.  Anspruchsgrundlagen  1.  Handlungs-  und  erfolgsorientierte  Haftungsnormen  Die  Systematisierung  der  Anspruchsgrundlagen,  die  Unterlassungsan-  sprüche  gewähren,  führt  zu  einer  Differenzierung  zwischen  zwei  grund-  sätzlich  unterschiedlich  konstruierten  Gruppen  von  Haftungsnormen.  Auf  der  einen  Seite  stehen  dabei  die  handlungsorientierten  Haftungs-  normen,  deren  Tatbestand  eine  typischerweise  rechtswidrige  Handlung  beschreibt  (vgl.  §  UWG).  Demgegenüber  stehen  erfolgsorientierte  Haftungsnormen  (vgl.  etwa  §  97  UrhG),  die  lediglich  einen  be-  stimmten  rechtlich  unerwünschten  Erfolg  beschreiben,  hinsichtlich  des  Zustandekommens  dieses  Erfolgs  jedoch  keine  Aussagen  treffen.  147  Die  Frage,  ob  die  jeweilige  Anspruchsnorm  Aussagen  über  die  Art  und  Weise  des  Zustandekommens  des  Verletzungserfolgs  trifft,  hat  unter  anderem  Bedeutung  für  die  Frage,  ob  der  objektive  Tatbestand  ohne  weiteres  mittelbare  Verletzungen  mit  umfasst  oder  ob  es  ergän-  zender  dogmatischer  Konstruktionen  wie  der  Lehre  von  der  Störerhaf-  tung  bedarf  148 um  einen  Anspruch  gegen  den  mittelbaren  Verletzer  zu  erreichen.  147  Ausführlich  zum  Verletzerbegriff  des  §  97  UrhG  Dustmann,  Provider,  S.  46  ff.;  Heß,  Verantwortlichkeit,  S.  59  ff.;  zum  Verletzer  im  Kontext  des  Internet  siehe  ferner  Möhring/Nicolini/Lütje,  UrhG,  §  97  Rn.  25  ff.  148  So  auch  Freytag,  Haftung,  S.  59  f.