64
Drittes
Kapitel:
Die
Grundsätze
der
Störerhaftung
fungspflicht
auf
grobe
und
unschwer
erkennbare
Rechtsverstöße.
348
Dies
gilt
auch
für
die
Entgegennahme
von
Anzeigenaufträgen
in
Tele-
kommunikationsteilnehmerverzeichnissen.
349
Auch
massenhafter
Anfall
derartiger
Anzeigen
befreit
nicht
von
jeder
Prüfungspflicht.
Insoweit
ist
ein
Anzeigengeschäft
auch
im
Umfang
eines
Verzeichnisses
von
Tele-
kommunikationsteilnehmern
nicht
350
mit
der
automatisierten
Erstregis-
trierung
von
Domainnamen
vergleichbar,
für
welche
vom
Bundesge-
richtshof
eine
Prüfungspflicht
–
sei
sie
auch
eingeschränkt
–
generell
verneint
wird.
351
2.
Darlegungs-
und
Beweislast
Nach
den
allgemeinen
zivilprozessualen
Grundsätzen
obliegt
demjeni-
gen
die
Darlegungs-
und
Beweislast,
für
den
die
entsprechende
Tatsache
günstig
ist.
352
So
trägt
der
Anspruchsteller
die
Beweislast
für
die
rechts-
begründenden,
der
Anspruchsgegner
für
die
rechtsvernichtenden
und
rechtshemmenden
Tatbestandsmerkmale.
353
Dementsprechend
ist
der
Anspruchsteller
beweispflichtig
hinsichtlich
eines
adäquat-kausalen
Mitwirkens
des
mutmaßlichen
Störers
an
der
Rechtsverletzung.
354
Dem
in
Anspruch
Genommenen
obliegt
demgegen-
über
der
Nachweis,
dass
ihn
ausnahmsweise
keine
entsprechenden
Prüfungspflichten
trafen,
weil
solche
Pflichten
unter
den
konkreten
Umständen
unzumutbar
waren.
355
Wiederum
den
Anspruchsteller
für
beweispflichtig
hält
das
Landgericht
München
I
dagegen
in
der
Frage
348
St.
Rspr.;
BGH,
GRUR
1994,
841
(843)
=
WRP
1994,
739
–
Suchwort;
BGHZ
149,
247
(268)
=
GRUR
2002,
360
–
H.I.V.
POSITIVE
II;
BGH,
GRUR
2006,
429
(429,
Tz.
13)
=
WRP
2006,
584
–
Schlank-Kapseln;
ausführlich
bereits
Löhr,
WRP
1974,
524
(525
f.).
Ähnlich
Nennen,
GRUR
2005,
214
(220)
für
Werbeagenturen
im
Massengeschäft.
349
BGH,
GRUR
1994,
841
(843)
–
Suchwort.
350
BGH,
GRUR
2006,
957
(958)
–
Stadt
Geldern.
351
BGHZ
148,
13
[18]
=
GRUR
2001,
1038
=
MMR
2001,
744
–
ambiente.de.
Siehe
hierzu
unten
S.
135.
352
Ursprung,
Inhalt
und
Funktion
dieser
Grundregel
bei
Pankoke,
MMR
2004,
211
(213).
353
St.
Rspr.,
vgl.
BGH,
NJW
1983,
2944;
BGH,
NJW
1986,
2426
(2427);
BGHZ
113,
222
(225)
=
NJW
1991,
1052;
BGHZ
121,
357
(364).
354
Piper/Ohly/Piper,
UWG,
§
8
Rn.
151.
355
BGH,
GRUR
1997,
313
(316)
–
Architektenwettbewerb;
BGH,
GRUR
1997,
909
(911)
–
Branchenbuch-Nomenklatur;
ebenso
Lehment,
GRUR
2007,
713
(714);
a.A.
Rössel/Rössel,
CR
2005,
809
(813);
Leupold,
Vertikale
Integration,
S.
79
f.
Mit
dieser
Rechtsprechung
zur
Beweislastverteilung
dürfte
allerdings
der
Ausnahmecha-
rakter
der
Prüfungspflichten
endgültig
aufgegeben
(und
in
sein
Gegenteil
verkehrt)
sein.
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