166
Sechstes
Kapitel:
Haftung
der
Online-Auktionsplattformen
haber
naturgemäß
mit
großer
Sorge
884
begegnen.
Entsprechende
foren-
sische
Reaktionen
der
Rechteinhaber
sind
weltweit
zu
beobachten.
885
Ein
Vorgehen
gegen
die
Ersteigerer
der
rechtsverletzenden
Gegens-
tände
ist
nicht
nur
in
der
Regel
aus
materiell-rechtlichen
Gründen
aus-
geschlossen
886
,
sondern
auch
wenig
prozessökonomisch,
weil
viele
Pro-
zesse
gegen
viele
einzelne,
schwer
zu
ermittelnde
und
oftmals
wenig
solvente
Verletzer
geführt
werden
müssten.
Das
Vorgehen
gegen
die
Einsteller
bietet
demgegenüber
bereits
effektiveren
Rechtsschutz,
doch
stellen
sich
auch
hier
Probleme
mit
der
Erreichbarkeit
des
Schuldners
sowie
dessen
Solvenz.
Deshalb
ist
die
Verantwortlichkeit
der
Plattformbetreiber
für
die
Rechteinhaber
in
gewisser
Weise
ein
archimedischer
Punkt
887
:
hier
las-
sen
sich
prinzipiell
die
berechtigten
eigenen
Interessen
am
effizientesten
durchsetzen.
Neben
der
Beseitigung
konkreter
und
aktueller
Verletzun-
gen
liegt
den
Rechteinhabern
in
besonderem
Maße
an
einer
zukunftsge-
net-Versteigerung
III;
BGHZ
173,
188
=
NJW
2008,
758
=
GRUR
2007,
890
=
MMR
2007,
634
=
WRP
2007,
1173
=
CR
2007,
728
=
K&R
2007,
517
=
ZUM
2007,
846
–
Jugendgefährdende
Medien
bei
eBay;
BGH,
NJW
2007,
2636
=
GRUR
2007,
708
=
MMR
2007,
507
=
WRP
2007,
964
=
WM
2007,
1434
–
Inter-
net-Versteigerung
II;
BGHZ
158,
236
=
NJW
2004,
3102
=
GRUR
2004,
860
=
MMR
2004,
668
=
WRP
2004,
1287
=
CR
2004,
763
–
Internet-Versteigerung
I;
OLG
Brandenburg,
MMR
2004,
330
=
WRP
2004,
627
=
CR
2004,
696;
OLG
Düsseldorf,
WRP
2004,
631
=
K&R
2004,
243;
OLG
Frankfurt,
NJW-RR
2005,
1132
=
GRUR-RR
2006,
43;
OLG
Hamburg,
WRP
2008,
1569
=
BeckRS
2008,
20363.
Zum
Problem
der
Pseudonymität
im
Zusammenhang
mit
dem
„Handeln
im
geschäftlichen
Verkehr“
Cremer,
Bericht,
sub
4.
d).
884
Siehe
etwa
die
gemeinsame
Presseerklärung
der
Staatlichen
Porzellan-
Manufaktur
Meissen
GmbH
und
der
Microsoft
GmbH
(im
Internet
abrufbar
unter
[http://www.microsoft.com/germany/presseservice/detail.mspx?id=530611],
zuletzt
abgerufen
am
23.05.2009);
vgl.
auch
die
Studien
bei
Lubberger,
MarkenR
2006,
515
(516)
m.w.N.
885
Vgl.
aus
jüngerer
Zeit
das
nicht
rechtskräftige
Urteil
des
United
States
District
Court
for
the
Southern
District
of
New
York
vom
14.07.2008,
No.
04
Civ
4607
(RJS),
online
abrufbar
unter
[http://beckermanlegal.com/Documents/
tiffany_ebay_080714Decision.pdf]
(zuletzt
abgerufen
am
23.05.2009);
siehe
dagegen
Tribunal
de
Commerce
de
Paris,
Urt.
v.
30.06.2008
–
RG
2006065217,
RG
2006077799,
RG
2006077807,
online
abrufbar
unter
[http://rsw.beck.de/rsw/
upload/FDGewRS/RG_2006065217_1.pdf]
(zuletzt
abgerufen
am
23.05.2009).
886
Die
bestimmungsgemäße
Benutzung
eines
plagiierten
Gegenstands
zum
privaten
Gebrauch
stellt
keine
Markenverletzung
des
Besitzers
und
Benutzers
dar;
statt
vieler
Ingerl/Rohnke,
MarkenG,
§
14
Rn.
49
und
57;
vgl.
§
14
III
Nr.
2
Alt.
3
MarkenG,
der
lediglich
den
„qualifizierten“
Besitz
erfasst,
also
den
Besitz,
der
zum
Zwecke
des
Anbietens
oder
Inverkehrbringens
erlangt
oder
aufrechterhalten
wird;
siehe
bereits
zur
Rspr.
unter
dem
Warenzeichengesetz
(WZG)
die
Entscheidungen
BGH,
GRUR
1991,
607
(608)
–
VISPER;
BGH,
GRUR
1987,
438
(440)
–
Handtuchspen-
der.
887
Demgegenüber
erblickt
Hoeren,
WRP
1997,
993
(997
f.)
–
in
einem
anderen
argumentativen
Kontext
–
in
den
Vorschriften
des
Internationalen
Privatrechts
den
archimedischen
Punkt
der
Haftung
im
Internet.
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