A.  Einführung  167  richteten  Verpflichtung  der  Plattformbetreiber  zur  Unterlassung.  Der  Gegenstand  der  Unterlassungspflicht  soll  dabei  typischerweise  die  Nichtverletzung  aller  potentiell,  zumindest  aber  aller  akut  888  verlet-  zungsgefährdeten  oder  bereits  verletzten  Rechte  umfassen.  Zu  untersu-  chen  ist,  ob  die  skizzierten  Ziele  der  Rechteinhaber  vor  dem  Hinter-  grund  der  gesetzlichen  Haftungsprivilegierungen  und  der  anwendbaren  allgemeinen  Grundsätze  zu  erreichen  sind.  II.  Begriffsklärungen  Im  Interesse  einer  eindeutigen  Benennung  der  beteiligten  Akteure  muss  auch  hier  kurz  auf  die  verwendeten  Begrifflichkeiten  eingegangen  wer-  den.  Der  Betreiber  der  Online-Auktionsplattform  soll  im  Folgenden  als  „Betreiber“  bezeichnet  werden.  Derjenige,  der  einen  zu  versteigernden  Gegenstand  auf  der  Plattform  des  Betreibers  zur  Versteigerung  einstellt,  ist  „Einsteller“  889  dieses  Gegenstands.  Der  missverständliche  Begriff  des  Versteigerers,  unter  dem  sowohl  der  Betreiber  als  auch  der  Einsteller  verstanden  werden  könnten,  findet  deshalb  bewusst  keine  Verwendung.  Ebenso  ungünstig  wäre  der  Begriff  des  „Einlieferers“,  der  dem  Bereich  der  herkömmlichen  Auktionen  entstammt.  890  Die  Nutzer  der  Auktions-  plattform  schließlich,  die  sich  an  den  Versteigerungen  als  Bieter  beteili-  gen,  werden  als  Bieter,  nach  erfolgtem  „Zuschlag“  bzw.  Zeitablauf  als  „Ersteigerer“  bezeichnet.  Dogmatisch  weniger  ertragreich  erscheint  eine  darüber  hinausgehen-  de  Differenzierung  nach  Eigen-  und  Fremdversteigerungen,  wie  sie  Ja-  cobs  891  vornimmt.  Während  die  Benutzung  der  Auktionsplattform  durch  außenstehende  Dritte  als  Verkäufer  die  Regel  ist,  sofern  es  sich  um  Auktionsplattformen  nach  dem  hier  zugrunde  liegenden  Verständ-  nis  handelt,  dürfte  die  „Eigenversteigerung“,  also  das  Anbieten  eigener  Gegenstände  durch  den  Betreiber  der  Auktionsplattform,  keine  spezifi-  schen  Probleme  aufwerfen.  So  kommt  schließlich  auch  Jacobs  zu  dem  zutreffenden  Schluss  892 dass  hier  nur  eine  Haftung  nach  den  allgemei-  nen  Gesetzen  (§  TMG)  in  Betracht  kommt.  Die  Betrachtung  der  Haftungsfragen  im  Zusammenhang  mit  Online-Auktionsplattformen  wird  sich  deshalb  auf  die  „Fremdversteigerungen“  beschränken,  ohne  dass  auf  diese  besondere  Begrifflichkeit  zurückgegriffen  wird.  888  Unklar  bleibt  hier  meist,  auf  welcher  Grundlage  diese  Gefährdungsprognose  ge-  stellt  werden  soll  (Warengruppen-,  Marken-  oder  Produktbezug).  889  Wiebe,  Vertragsschluss,  S.  60  spricht  vom  „Anbieter“,  wodurch  allerdings  be-  reits  begrifflich  vertragsrechtliche  Charakterisierungen  antizipiert  werden.  890  Siehe  etwa  Palandt/Heinrichs,  §  156  Rn.  3.  891  Jacobs,  Internetauktionen,  S.  328.  892  Jacobs,  Internetauktionen,  S.  329.