D.
Anwendbarkeit
des
TMG
177
3.
Nichtanwendbarkeit
auf
Unterlassungsansprüche
Wie
bereits
dargestellt
wurde,
938
sind
die
Privilegierungen
in
den
§§
8–
10
TMG/§§
9–11
TDG
nach
richtiger
Auffassung
nicht
auf
Unterlas-
sungsansprüche
anwendbar.
Dieser
Interpretation
des
§
7
II
2
TMG/§
8
II
2
TDG
hat
sich
–
gegen
die
Auffassung
der
bisherigen
obergerichtli-
chen
Rechtsprechung
939
–
auch
der
Bundesgerichtshof
angeschlossen.
940
1.
Problemaufriss
II.
Sperrwirkung
der
GMVO
Eine
Anwendung
der
(nationalen)
Vorschriften
des
Telemedienrechts
könnte
unter
Umständen
ausscheiden,
sobald
eine
Anwendbarkeit
der
Gemeinschaftsmarkenverordnung
(GMVO)
im
Raum
steht.
941
Ähnlich
wie
bei
der
harmonisierenden
Markenrechtsrichtlinie
942
(MRRL)
und
deren
Verhältnis
zum
TDG
alter
Fassung
943
wird
bei
der
GMVO
disku-
tiert,
ob
die
Anwendung
des
TMG/TDG
ausgeschlossen
ist,
wenn
die
betroffenen
Schutzrechte
der
GMVO
unterfallen.
944
2.
Vorliegen
eines
Konflikts
Nach
Art.
14
I
1
GMVO
ergeben
sich
alle
Wirkungen
der
Gemein-
schaftsmarke
aus
der
Gemeinschaftsmarkenverordnung.
945
Eine
Sperr-
wirkung
der
GMVO
läge
also
nur
dann
vor,
wenn
das
Telemedien-
938
Siehe
oben
S.
132.
939
OLG
Brandenburg,
MMR
2004,
330
=
WRP
2004,
627;
OLG
Düsseldorf,
MMR
2004,
315
=
WRP
2004,
631;
das
OLG
Köln
(MMR
2002,
110
ff.)
konnte
die
Frage
der
Anwendbarkeit
des
TDG
auf
Unterlassungsansprüche
noch
offen
lassen,
weil
es
die
Anwendbarkeit
des
TDG
auf
markenrechtliche
Streitigkeiten
generell
verneinte.
940
BGH,
NJW
2004,
3102
=
GRUR
2004,
860
=
CR
2004,
763
m.
Anm.
Volk-
mann
–
Internet-Versteigerung
I;
ebenso
BGH,
NJW
2007,
2636
=
GRUR
2007,
708
m.
Anm.
Lehment
=
MMR
2007,
507
=
WRP
2007,
964
=
WM
2007,
1434
–
Inter-
net-Versteigerung
II.
941
Siehe
hierzu
BGH,
NJW
2007,
2636
(2638)
–
Internet-Versteigerung
II.
942
Erste
Richtlinie
des
Rates
zur
Angleichung
der
Rechtsvorschriften
der
Mitglied-
staaten
über
die
Marken
89/104/EG
v.
21.12.1988.
§
14
MarkenG
setzt
deren
Art.
5
in
nationales
Recht
um.
943
OLG
Köln,
MMR
2002,
110
(110
f.)
–
Haftung
von
Online-Auktionshäusern,
hielt
das
TDG
im
Bereich
des
Markenrechts
wegen
dessen
Beruhens
auf
der
MRRL
für
unanwendbar;
dagegen
deutlich
Hoeren
in
seiner
Anm.
zum
Urteil
(MMR
2002,
113).
Vgl.
ferner
Jacobs,
Internetauktionen,
S.
330.
944
Vgl.
die
Ausführungen
in
BGH,
NJW
2004,
3102
(3103)
–
Inter-
net-Versteigerung
I.
945
Näher
zum
hierdurch
umschriebenen
Autonomiegrundsatz
der
GMVO
Knaak,
GRURInt
2001,
665
(666
f.).
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